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Russlanddeutsche
Wie die Deutschen
Wie die Deutschen
nach Sibirien kamen
nach Sibirien kamen
nsere Schrumdirum-Leser wissen 20. Jahrhunderts freiwillig nach Sibirien
Uinzwischen, wie die Deutschen nach gekommen waren, nannte man Sibiri-
Russland kamen: Sie folgten den Einla- endeutsche. Im Jahr 1926 zählte man
dungen der Zarin Katharina der Großen. ungefähr 80 000 Sibiriendeutsche. Etwa
Die ersten deutschen Kolonisten siedel- 7 000 von ihnen wohnten in Städten,
ten an der Wolga und bei St. Petersburg. vor allem in Omsk, Tomsk und Barnaul,
Die, die etwas später kamen, – im Kau- die anderen – auf dem Land.
kasus und am Schwarzen Meer. Die Anzahl der Deutschen in Sibirien
Die Kolonisten hatten viele Kinder. Diese nahm zu, als Tausende Wolgadeutsche,
Kinder hatten wiederum viele Kinder. aber auch Petersburger Deutsche, Kau-
Und irgendwann hatten die Deutschen kasien- und Schwarzmeerdeutsche wäh-
kein Land mehr zum Leben in ihren rend des Zweiten Weltkriegs nach Sibiri-
Kolonien. Ende des 19. Jahrhunderts en umgesiedelt wurden. Hier vermischten
zogen einige von ihnen nach Sibirien sich diese Gruppen. Heute nennt man
und gründeten neue Kolonien – soge- alle Deutschen, die in Russland leben,
nannte Tochterkolonien. auch in Sibirien, – Russlanddeutsche. Die
Viele deutsche Dörfer entstanden Hälfte aller Russlanddeutschen, also etwa
bei Omsk und im Altaj. Das Dorf 200 000, lebt in Sibirien.
Alexandrowka im Gebiet Omsk wurde Bis heute gibt es noch einige Dörfer, in
1893, das Dorf Podsosnowo im Altai denen auf der Straße, beim Einkaufen
bereits im Jahr 1890 gegründet. Diese oder auch im Kindergarten Deutsch oder
Dörfer gelten als die ältesten deut- einen deutschen Dialekt gesprochen
schen Siedlungen in Sibirien. Auch in wird. Zwei Deutsche Nationalrayons gibt
anderen Ecken Sibiriens konnte man es in Sibirien – Asowo bei Omsk und
die Deutschen antreffen. Alle Deut- Halbstadt im Altaj. Heute wird es sehr
schen, die Ende des 19. – Anfang des viel dafür getan, um dort die deutsche
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